Trotz eines leichten Anstiegs beim Hautkrebs-Screening wird die kostenfreie Vorsorgeuntersuchung in Schleswig-Holstein laut AOK Nordwest noch immer zu wenig genutzt. In den vergangenen zwei Jahren gingen nur 18,8 Prozent der AOK-Versicherten ab 20 Jahren zur ärztlichen Früherkennung von Hautkrebserkrankungen, teilte die Krankenkasse am Dienstag mit. Im Vergleich zum vorherigen Anspruchszeitraum seien das 0,8 Prozentpunkte mehr. Dabei sei der Anteil der Frauen mit 56 Prozent höher als der Anteil der Männer mit 44 Prozent, hieß es.
Die gesetzlichen Krankenkassen bieten ihren Versicherten die Vorsorgeuntersuchung alle zwei Jahre an. „Hautkrebs ist eine der am häufigsten vorkommenden Krebserkrankungen. Eine regelmäßige Früherkennung ist daher besonders wichtig“, sagte Tom Ackermann, Vorstandschef der AOK Nordwest. Die geringe Nutzung von Hautkrebs-Screenings in Schleswig-Holstein sei „weiterhin besorgniserregend“.
Durch das Screening sei es möglich, bereits Frühstadien von Hautkrebs zu erkennen. Ackermann: „Das ist umso wichtiger, da Hautkrebs zunächst keine Beschwerden verursacht.“ Nach aktuellen Zahlen des Krebsregisters erkrankten im Jahr 2023 in Schleswig-Holstein insgesamt 1.129 Menschen neu am schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom), davon 571 Männer und 558 Frauen. Außerdem wurden 144 Todesfälle registriert.
Dass die Diagnose Hautkrebs häufiger fällt, zeigen auch die Klinikeinweisungen, wie es hieß. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen mit der Diagnose Hautkrebs sei im Jahr 2023 im nördlichsten Bundesland um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. 2023 wurden knapp 3.300 Patienten deswegen in Kliniken stationär behandelt, wie die AOK unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes mitteilte.