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Annie Ernaux durch Schüleraugen – Eröffnungsfilm der DOK Leipzig

Nobelpreisträgerin Annie Ernaux steht im Fokus: Leipzig startet sein internationales DOK-Filmfestival mit prominenter Premiere. Vom 27. Oktober bis 2. November werden zahlreiche Neuproduktionen gezeigt.

Der Eröffnungsfilm für das diesjährige internationale Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK Leipzig steht fest: Es ist die Premiere von Claire Simons “Writing Life: Annie Ernaux Through the Eyes of High School Students” über das Leben der französischen Schriftstellerin aus Sicht von heutigen Jugendlichen, wie die Festivalleitung am Dienstag mitteilte. Die 68. DOK Leipzig startet 27. Oktober. Bis zum 2. November konkurrieren wieder Filme aus über 50 Ländern in mehreren Wettbewerben, darunter zahlreich Premieren, um die Goldenen und Silbernen Tauben.

Simon beobachtet im Film Schüler unter anderem in Paris, in Vororten der Hauptstadt, in Toulouse und Übersee in Französisch-Guyana, die sich im Unterricht mit dem Werk der renommierten Schriftstellerin und Feministin Ernaux beschäftigen. “Claire Simons Film zeigt auf einfache und dadurch so eindringliche Art, welchen Einfluss Werke der Kultur nicht nur auf die Weiterentwicklung unseres Geistes, sondern auch unseres Wertesystems und unseres politischen Bewusstseins haben können”, erklärte Festivalleiter Christoph Terhechte.

Annie Ernaux ist inzwischen 85 Jahre alt und erhielt 2022 als erste französische Autorin den Nobelpreis für Literatur. Bekannt ist sie für ihren nüchternen Sprachstil. Sie reflektiert in ihren Werken gesamtgesellschaftliche Strukturen und widmet sich dabei unter anderem Fragen zu Klasse und Geschlechterrollen, sozialem Aufstieg, Scham, Abtreibung und Alter.