Am Sonntag dröhnen die Motorräder zum Gottesdienst

Es wird eine laute Veranstaltung: 30.000 Biker wollen zum Hamburger Motorrad-Gottesdienst kommen. Doch es soll auch leise Töne geben.

Mit der Nordkirche rund um Greifswald (Symbolbild)
Mit der Nordkirche rund um Greifswald (Symbolbild)Mauricio Bustamante / epd

Hamburg. Rund 30.000 Biker werden am Sonntag (12. Juni) am Hamburger Michel zum 33. Motorrad-Gottesdienst (MOGO) erwartet. "Segen Tanken!" lautet das Motto in diesem Jahr, kündigte MOGO-Pastor Lars Lemke am Montag an. Der MOGO sei "eine Tankstelle für die Seele". Der Gottesdienst beginnt um 12.30 Uhr im Michel. Sprechen werden unter anderem Innensenator Andy Grote (SPD) und Michel-Hauptpastor Alexander Röder. Das Bühnenprogramm mit der Thorge Schöne Band startet bereits um 10 Uhr. Der MOGO-Engel geht in diesem Jahr an die Kampagne "Runter vom Gas". Der MOGO gilt als größter Motorrad-Gottesdienst weltweit. Getragen wird er von rund 200 Ehrenamtlichen.
Erstmals wird für die MOGO-Teilnehmer im "Kleinen Michel", der benachbarten katholischen Kirche St. Ansgar, ein Gedenkort für verstorbene Freunde oder Angehörige eingerichtet. Pater Martin Löwenstein wird vor Ort sein und die Menschen begleiten.

Ein Ort für Besinnung

Begleitet wird der MOGO von umfangreichen Straßensperrungen. Um 9 Uhr wird die Ludwig-Erhard-Straße vor dem Michel zum Aufparken der Maschinen dicht gemacht. Nach dem Gottesdienst startet der Konvoi um 14.15 Uhr zum Fest nach Kaltenkirchen. Bis etwa 16 Uhr werden die Straßen zur Anschlussstelle Hamburg-Stellingen und die Autobahn A 7 Richtung Norden zwischen Stellingen und Kaltenkirchen gesperrt. Aufgrund von Bauarbeiten auf der A 7 kommt es zwischen 13.30 und 16.30 Uhr auch zu einer Vollsperrung Richtung Süden zwischen den Anschlussstellen Bad Bramstedt und Schnelsen Nord.
Der MOGO biete Menschen einen Ort, an dem sie zur Besinnung kommen und sich unter den Segen Gottes stellen können, sagte Lemke. Dafür wird auch erstmals eine "Segensoase" eingerichtet. Biker haben hier die Möglichkeit, sich in einem geschützten Pavillon persönlich segnen zu lassen. Außerdem wird der Gottesdienst nach draußen übertragen. Lemke: "Der MOGO ist immer auch ein Ort, an dem getrauert und der Verlust von Freunden und Angehörigen beklagt werden muss – und kann." Steine, die die Last der Trauer symbolisieren, können hier ans Kreuz gelegt werden.
Anders als in den Vorjahren können die Teilnehmer den Motorradgottesdienst in diesem Jahr über eine Videowand auf dem Vorplatz verfolgen. Neu ist auch eine Live-Übertragung des Gottesdienstes zum MOGO-Fest nach Kaltenkirchen. Bei dem Fest in Kaltenkirchen ab 10 Uhr soll das Thema Fahrsicherheit jetzt mehr Raum bekommen. (epd)
Ein Video mit MOGO-Pastor Lars Lemke finden Sie auf unserer Facebook-Seite.