Bambergs katholischer Erzbischof Herwig Gössl und die evangelische Dekanin Sabine Hirschmann haben in einer Dialogpredigt an die Verdienste von Kaiserin Kunigunde erinnert. Sie betonten die Aktualität des Wirkens der historischen Herrscherin, wie das Erzbistum am Sonntag mitteilte. Der ökumenische Festgottesdienst zum Kunigundentag fiel in diesem Jahr mit dem Internationalen Frauentag zusammen.
Gössl verwies laut Mitteilung auf die wachsende Spaltung in Gesellschaft und Kirche. Es brauche Menschen, die Risse nicht vertiefen, sondern reparieren, sagte er. Kunigunde habe dies vorgelebt und sich etwa für faire Löhne beim Bau von Kirchen in und um Bamberg eingesetzt.
Dekanin Hirschmann hob die historische Bedeutung der Kaiserin hervor, die sich „trotz Gegenwind“ in einer männerdominierten Zeit behauptet habe. Frauen seien weltweit noch immer stark benachteiligt. Viele hätten „kein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, keinen Zugang zu Bildung und damit auch keine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen“. Das müsse sich dringend ändern, betonte die evangelische Theologin.
Kunigunde gründete mit ihrem Mann Heinrich 1007 das Bistum Bamberg. Nach ihrem Tod 1033 wurde sie 1200 heiliggesprochen. Seit einigen Jahren wird ihr Gedenktag ökumenisch als Frauenfest begangen – organisiert vom Erzbistum und dem evangelischen Dekanat Bamberg. (0824/09.03.2025)