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Aktivisten besetzen Kohlebagger im Tagebau Hambach

Etwa ein Dutzend Aktivisten ist am Freitagmorgen auf das Gelände des Tagebaus Hambach im Rheinischen Braunkohlrevier vorgedrungen und hat einen Kohlebagger besetzt. Nach Angaben eines Sprechers der Kreispolizeibehörde Düren stiegen acht Beteiligte auf den Bagger, vier weitere besetzten ein Förderband. Der Betrieb des Tagesbaus musste unterbrochen werden. Die Polizei wurde gegen 7 Uhr von dem Vorfall informiert, zur Unterstützung der Maßnahme wurden Spezialkräfte zur Höhenrettung angefordert.

Zu der Aktion bekannte sich eine Aktivistengruppe namens „Pirat/innen“. Die Beteiligten hissten Banner mit der Aufschrift „Kohlebagger entern, Kapitalismus kentern“ und „Shut Down Capitalism. Save the planet. Install Anarchism“. Die Aktion richtet sich gegen die bevorstehende Rodung eines Teils des Hambacher Forst durch den Energiekonzern RWE, der dort nach ihren Angaben einen Yachthafen erbauen möchte.

„Am Thema Wasser zeigt sich, dass immer noch die Profitinteressen von RWE über Bedürfnissen von Menschen und Natur stehen. Die Klimakrise, welche von der Braunkohleindustrie mit verursacht wird, trägt zu Trockenheit bei“, sagte Aktivistin Jessie. Anlass für die Besetzung ist zudem ein Gerichtsprozess gegen Aktivisten, der für Freitag am Landgericht Köln angesetzt war, dann jedoch vertagt wurde.