Nach 100 Tagen im Amt zieht Marion Ackermann, Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Bilanz. Besonders im Fokus stehen dabei die Konsolidierung des Haushalts und eine “neue Form des Miteinanders”.
Die neue Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Marion Ackermann, hat sich nach eigenen Worten in ihren ersten 100 Tagen im Amt vor allem mit der Konsolidierung des Haushalts beschäftigt. Bei einem Bilanzgespräch am Dienstag in Berlin sprach sie von einer “großen Aufgabe”. Durch die 20,9 Millionen Euro, die die Stiftung durch die Erhöhung des Bundeskulturhaushaltes bekommen hat, hätten Defizite gedeckt werden können. Anfang des Jahres betrug das Defizit über 30 Millionen Euro. Zudem sei durch die im März unterschriebene, zwölf Millionen schwere Zusatzförderung von Bund und Ländern “die Grundfinanzierung für das Ausstellungsprogramm gesichert”.
Eine selbstverantwortliche Konsolidierung bleibe aber wichtig. In vielen Gesprächen mit der Politik höre sie immer wieder, dass die finanzielle Lage ab 2027 noch schwieriger werde. “Da müssen wir uns schon jetzt vorbereiten.” Als Ansatzpunkt für mögliche Einsparungen nannte Ackermann Energiekosten. Eine weitere Überlegung sind laut Ackermann Kassenautomaten, um Personalkosten zu senken.
Ein struktureller Schwerpunkt sei die Etablierung “einer neuen Form des Miteinanders” gewesen, so Ackermann. Bei regelmäßigen, informellen Treffen würden verschiedene Themen besprochen, wie etwa Reaktionen auf aktuelle politische Debatten.
Inhaltlich solle “faktenbasierte Forschung” in den Vordergrund gerückt werden. “Wir wollen den vielen Fake News etwas entgegensetzen”, so Ackermann. Darüber hinaus richte sich der Blick auf Mittel- und Osteuropa. “Da muss man sich auch mit den vorangegangenen Kriegen, wie zum Beispiel dem Jugoslawien- oder Bosnien-Krieg auseinandersetzen, um daraus zu lernen.” Dazu sei jetzt ein Verband von Mittel- und Osteuropäischen Museen gegründet worden.
Die grundlegende Reform und Umstrukturierung der Preußen-Stiftung steht kurz vor dem Abschluss. Ab 1. Dezember treten die Neuerungen in Kraft. Dann wird die Stiftung unter anderem von einem kollegialen Vorstand aus bis zu sieben Personen geleitet. Mit ihren 25 Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungsinstituten ist die Stiftung Preußischer Kulturbesitz die größte Kultureinrichtung Deutschlands. Sie wird gemeinsam von Bund und Ländern finanziert. Seit 1. Juni ist die Kunsthistorikerin Ackermann Präsidentin.