„Abschaffung der Frauenordination nicht zu begründen“

Bischof Janssen kündigt nach der Abschaffung der Frauenordination Unterstützung für lettische Gemeinden an.

Jan Janssen, Bischof
Jan Janssen, BischofDirk-Michael Grötzsch / ElKiO

Oldenburg. Der Oldenburger Bischof Jan Janssen hat die Abschaffung der Frauenordination in Lettland kritisiert. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg nehme mit "Besorgnis und Bestürzung" den Beschluss der lettischen Kirche zur Kenntnis, sagte Janssen. Die oldenburgische Kirche solidarisiere sich mit den Theologinnen, denen der Weg ins Pfarramt nun verstellt sei. Außerdem unterstütze sie die lettischen Kirchengemeinden, die aufgrund des Beschlusses ihre Landeskirche verlassen wollten.
Anfang Juni hatte die Synode der der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland mit einer Verfassungsänderung beschlossen, die Ordinationen von Frauen zu Pastorinnen abzuschaffen. Dies hatte weltweit zu Protesten geführt. So haben bereits der Lutherische Weltbund, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) den Beschluss scharf kritisiert.
Janssen sprach von einer rückwärtigen Entwicklung, die weder schöpfungstheologisch noch aus der biblisch-christlichen Lehre über den Menschen zu begründen sei. Kirche sei immer ein Teil und Spiegel der Gesellschaft. Längst gehörten Männer und Frauen zum Führungs- und Leitungspersonal der Zivilgesellschaft. Die oldenburgische Kirche feiere in diesem Jahr, dass sie seit 50 Jahren Frauen ordiniere. (epd)