Nach der Hebebühnen-Panne von vergangener Woche hat es am Donnerstagvormittag im zweiten Anlauf geklappt: Die Kuppel des Augsburger Perlachturms ist abgenommen und wohlbehalten auf dem Rathausplatz angekommen. Trotz des Regens waren Dutzende Schaulustige auf den Rathausplatz gekommen, um das Spektakel zu verfolgen. Auch per Webcam konnte die Abnahme der Turmzwiebel beobachtet werden.
Um kurz vor 9 Uhr war es dann so weit: Nach stundenlangen Vorbereitungsarbeiten, die bereits am frühen Morgen begonnen hatten, erhob sich die Kuppel samt Stadtgöttin Cisa und goldener Wetterfahne in die Lüfte und schwebte langsam dem Boden entgegen.
Dem sanierungsbedürftigen Perlachturm wurde damit zum ersten Mal in seiner jahrhundertealten Geschichte die Kuppel abgenommen. Ein erster Versuch war vergangene Woche fehlgeschlagen, weil die Hebebühne zu kurz für den 70 Meter hohen Turm war. Das beauftragte Unternehmen hatte sich mit den Berechnungen vertan, wie die Stadt mitteilte. Hebebühnen mit Höhen ab 75 Meter sind aber nicht ohne weiteres verfügbar. Daher musste ein neuer Termin angesetzt werden.
Die Turmzwiebel soll nun während der Bauarbeiten auf dem Rathausplatz bleiben und als Info-Pavillon, der über die Perlach-Sanierung informiert, genutzt werden. Die Eröffnung ist für den 11. August geplant. Der Perlachturm am Rathausplatz ist eines der Wahrzeichen Augsburgs. Seit 2017 ist der baufällige Turm für Besucher geschlossen, im vergangenen Jahr haben die Sanierungsarbeiten begonnen. Die Gesamtkosten betragen rund neun Millionen Euro.
Die Anfänge des Perlachturms gehen auf das 10. Jahrhundert zurück, sein heutiges Aussehen hat der Turm seit dem 17. Jahrhundert. Direkt an den Perlachturm grenzt die katholische Kirche St. Peter am Perlach an. Obwohl baulich miteinander verbunden, gehören Kirche und Turm nicht zusammen. (2433/24.07.2025)