Seit 2001 ist der Friedensmarsch von Perugia nach Assisi eine der größten Demos in Italien. Von politisch weit links bis hin zu Kirchenvertretern reicht die bunte Mischung. Von Papst Leo XIV. kam ein Grußwort.
Rund 50.000 Menschen haben nach italienischen Medienberichten am Sonntag am traditionellen Friedensmarsch von Perugia nach Assisi teilgenommen. Fernsehbilder zeigten eine kilometerlange Menschenansammlung, in der sehr unterschiedliche Fahnen gezeigt wurden. Neben den seit 2001 populären Regenbogenfahnen mit dem Friedens-Schriftzug “Pace” waren auf Fernsehbildern auch viele palästinensische und einige ukrainische Fahnen zu sehen.
Ferner zeigten Italiens kommunistische Partei PRC und die Gewerkschaften CGIL und CISL Flagge, aber auch kleinere Vereinigungen, darunter mehrere kirchennahe Gruppierungen. Unter den prominenten Teilnehmern waren unter anderen politische Führungspersönlichkeiten der linken Oppositionsparteien wie Elly Schlein und Giuseppe Conte.
Auch der Custos des Franziskanerkonvents in Assisi, Pater Marco Moroni, war dabei. Die von der Stiftung “Perugia-Assisi für die Kultur des Friedens” veranstaltete Demonstration stand unter dem englischen Motto “Imagine all the People – living life in peace” (Stell dir vor, alle Völker leben in Frieden). Bereits an den Tagen zuvor hatte das örtliche Bistum mehrere kleinere Friedensveranstaltungen organisiert.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der sich zufällig zu einem Gottesdienst zum Dank für die Heiligsprechung von Carlo Acutis ebenfalls in Assisi aufhielt, reihte sich nicht in den Zug der Demonstranten ein. Er nutzte aber die Gelegenheit, um vor Journalisten erneut an die Forderung nach einer Zweistaaten-Lösung für Israel und Palästina zu erinnern.
Ein Grußwort von höchster kirchlicher Stelle gab es nachmittags bei der Schlussveranstaltung des Friedensmarschs in Assisi. Der örtliche Erzbischof Domenico Sorrentino verlas ein Grußwort von Papst Leo XIV., der die Demonstranten aufforderte das “Geschenk der Versöhnung und der Eintracht” für alle vom Krieg betroffenen Länder anzustreben. Ferner rief der Papst dazu auf, die Bemühungen der internationalen Organisationen um Lösungen zu unterstützen, “die in der Lage sind, die Bedingungen zu schaffen, damit endlich die Liebe den Hass verdrängt”.