3sat-Chefin gegen Zusammenlegung des Senders mit Arte

Soll 3sat mit Arte zusammengelegt werden? KNA hat die Koordinatorin des Dreiländersenders zu entsprechenden Plänen aus der Medienpolitik befragt.

3sat-Chefin Natalie Müller-Elmau kritisiert Pläne aus der Medienpolitik, ihren Sender und den deutsch-französischen Kulturkanal Arte zusammenzulegen. “Mir fehlt ehrlich gesagt die Fantasie, was sich da jetzt genau gedacht wurde”, sagte sie am Mittwoch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

3sat und Arte seien beide durch den geltenden Medienstaatsvertrag beauftragt und machten mit ihrem Programmangebot den Kern des öffentlich-rechtlichen Auftrags aus, so Müller-Elmau weiter: “Wie eine Integration oder Teilintegration da aussehen sollte, kann ich mir nicht wirklich vorstellen.”

Bei einer Zusammenlegung würden “jede Menge Inhalte” wegfallen, die den Kern des öffentlich-rechtlichen Auftrags ausmachten: “Das muss allen Beteiligten klar sein, und darüber sollte man sich jetzt wirklich mal Gedanken machen”. Genau wie Arte sei auch 3sat zudem ein internationaler Sender, “bei dem die deutsche Seite nur ein Partner ist – und auch Österreich und die Schweiz mitzureden haben”.

3sat und Arte seien in der bisherigen Konstellation extra so aufgestellt, dass sich die beiden Programm ergänzten und nicht überschnitten. Dabei sei 3sat klar auf den deutschsprachigen Raum ausgerichtet. Sollte der Sender seine Eigenständigkeit verlieren, würde auch die Stimme deutschsprachiger Kultur und Wissenschaft an Kraft verlieren, fügte die 3sat-Koordinatorin hinzu. Sie gehe aber davon aus, dass es auch 2028 “3sat weiterhin gibt und wir diesen wunderbaren Dreiländersender weiterführen können”.

3sat ging 1984 als gemeinsames Programm der deutschsprachigen Länder auf Sendung. Neben ARD und ZDF auf deutscher Seite sind auch der Österreichische Rundfunk ORF und das schweizerische öffentlich-rechtliche Fernsehen SRG beteiligt. Die Federführung liegt beim ZDF, auch das 3sat-Sendezentrum befindet sich am ZDF-Hauptsitz in Mainz.