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31.000 Urkundenfälschungen innerhalb von drei Jahren

Die Behörden in Baden-Württemberg haben in den vergangenen drei Jahren fast 31.000 Fälle von Urkundenfälschung registriert. Im Jahr 2022 wurden 11.687 Fälle erfasst, 2023 waren es 8.979 und im Jahr 2024 stieg die Zahl wieder auf 10.321 an, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervorgeht.

Nicht erfasst wird, wie viele dieser Fälschungen im Zusammenhang mit Anträgen auf die deutsche Staatsbürgerschaft stehen. Doch darauf hatte die Frage der AfD abgezielt. Ebenso unklar bleibt, ob die Tatverdächtigen einen Migrationshintergrund haben, da dieses Merkmal in der Kriminalstatistik nicht vorgesehen ist.

Eine durch Täuschung erlangte Einbürgerung könne rückgängig gemacht werden, betonte das Ministerium. Das sei etwa der Fall, wenn gefälschte Sprachzertifikate verwendet wurden. Allerdings führe das Land keine Statistik darüber, wie oft die deutsche Staatsbürgerschaft aus solchen Gründen wieder aberkannt wird.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) sieht derzeit keinen Bedarf für zusätzliche Maßnahmen, um Betrugsfälle bei der Einbürgerung zu verhindern. Die Behörden würden sich bei der Prüfung der Deutschkenntnisse nicht allein auf Zertifikate verlassen, sondern sich auch einen persönlichen Eindruck von den Antragstellern verschaffen. Eine rückwirkende Überprüfung aller Einbürgerungen der vergangenen Jahre sei daher nicht geplant. (2559/08.10.2025)