Rund 3.000 Besucher haben am Start des Gedenkjahres „500 Jahre Zwölf Artikel“ in Memmingen teilgenommen. Höhepunkt der „Zeitreise 1525“ sei eine neunminütige Video-Installation an der Fassade der historischen Kramerzunft gewesen, teilte die Stadt am Samstag mit. An der Martinskirche zog die multimediale Performance „In mein Herz“ mit Licht, Nebel und Klängen das Publikum in ihren Bann.
Im ehemaligen Wohnhaus des Reformators Sebastian Lotzer bot das Landestheater Schwaben einen „Fotoshoot 1525“ an. Besucher ließen sich dort in historische Gewänder kleiden und schminken. Seit diesem Wochenende ergänzen zudem informative Stelen das Stadtbild. Sie porträtieren historische Memminger Persönlichkeiten aus dem Jahr 1525, erforscht vom örtlichen Historischen Verein.
Memmingen war während der Bauernkriege ein zentraler Schauplatz: Hier wurden Anfang März 1525 die „Zwölf Artikel“ verfasst, die heute nach der Magna Charta von 1215 als eine der frühesten schriftlichen Forderungen nach Freiheitsrechten in Europa gelten. Formuliert wurden sie bei einem Treffen aufständischer Bauern, die sich zu einer „Christlichen Vereinigung“ zusammengeschlossen hatten, in der Memminger Kramerzunftstube. Den 500. Jahrestag der „Zwölf Artikel“ in
diesem Jahr feiert Memmingen mit zahlreichen Veranstaltungen. (0822/09.03.2025)