Wohlfahrtsverband warnt vor Desaster für Freiwilligendienste

Für den Bundeshaushalt 2025 sind deutliche Kürzungen für die Freiwilligendienste geplant. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg sieht darin große Probleme für soziale Einrichtungen.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg befürchtet Einbußen bei Freiwilligendiensten in Deutschland. Grund sind geplante Mittelkürzungen für die Dienste von etwa 25 Prozent, wie der Verband am Freitag mitteilte. “Setzen sich die Planungen durch, fielen viele Kräfte weg, die etwa in Kitas, Seniorenheimen, Jugendeinrichtungen oder in der Suchthilfe im Alltag unterstützen und zusätzliche Angebote machen können”, erklärte Geschäftsführerin Kristin Alheit. Allein in Hamburg seien durch die Pläne bis zu einem Viertel der Einsatzstellen von Freiwilligendiensten bedroht.

Kurz vor dem 60. Jahrestag der Verabschiedung des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) am 29. April weist der Verband daher auf die aus seiner Sicht dramatische Situation der Dienste hin. Bundesfreiwilligendienst (BFD) und Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) seien nicht nur wichtig für soziale Einrichtungen, sondern auch für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen.

Zudem strebten viele von ihnen nach einem solchen Dienst auch eine Ausbildung im sozialen Bereich an. “Bei dem enormen Fachkräftemangel sind Kürzungen im Freiwilligendienst daher doppelt schlimm”, erklärte Alheit.

Der Hamburger Wohlfahrtsverband fordert, die Kürzungen zurückzunehmen und zügig für Planungssicherheit zu sorgen. “Die meisten Freiwilligendienste starten im Sommer und dauern 12 Monate. Es ist unhaltbar, dass die Finanzierung ab Januar 2025 für viele Plätze noch nicht gesichert ist”, so Alheit. Zudem fordert sie konkrete Maßnahmen der Bundespolitik. Dazu gehöre eine erhöhte Vergütung oder kostenloser öffentlicher Nahverkehr für Dienstleistende.

Für den 29. April ist ein bundesweiter Aktionstag geplant unter dem Motto “#keinehalbensachen” statt. Dabei soll für eine Rücknahme der Kürzungen demonstriert werden. Laut Wohlfahrtsverband haben ähnliche Proteste im Herbst 2023 bereits zum Erfolg für das laufende Jahr geführt.