Wohlfahrtsverband: In Inklusionsbetrieben droht Personalabbau

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg fordert eine sichere Finanzierung von Arbeitsplätzen für Schwerbehinderte. Die pauschale Förderung des Landes reiche nicht aus, um die Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern, teilte der Paritätische am Freitag in Stuttgart mit. Kostensteigerungen seien nicht berücksichtigt. Inklusionsbetriebe seien für Menschen mit einer Schwerbehinderung eine wichtige Alternative zur Werkstatt.

Laut Bundesarbeitsgemeinschaft der Inklusionsbetriebe arbeiteten in den 92 Inklusionsbetrieben in Baden-Württemberg im Jahr 2022 insgesamt 4.562 Beschäftigte, davon 1.846 schwerbehinderte Menschen. Sie arbeiten dort gleichberechtigt mit Menschen ohne Behinderung zusammen, sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt und bekommen den dafür üblichen oder tariflich vereinbarten Lohn. Zur Schaffung und zum Erhalt der Arbeitsplätze erhalten die Unternehmen pro Beschäftigten mit einer wesentlichen Schwerbehinderung eine Förderpauschale vom Land. Diese ist laut Paritätischem Wohlfahrtsverband nicht kostendeckend und bringe die Unternehmen zunehmend in eine schwierige wirtschaftliche Lage.

Alle Inklusionsbetriebe müssten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig bleiben. Aufgrund ihrer Gemeinnützigkeit hätten sie keinen Anspruch auf Wirtschaftsförderung. Auch Inklusionsbetriebe müssten einen uneingeschränkten Zugang zu staatlichen Konjunktur-, Investitions- und Wirtschaftsförderprogrammen erhalten, forderte Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg. Die skandinavischen Länder erreichten bei der Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt einen weit höheren Prozentsatz als in Deutschland. (0948/03.05.2024)