Wallraff-Preis für israelische und palästinensische Initiativen

Mit gemeinsamen Aktionen setzen sich “Women of the Sun” und “Women Wage Peace” für den Frieden im Nahen Osten ein. Dafür werden sie nun mit dem Wallraff-Preis für Pressefreiheit und Menschenrechte ausgezeichnet.

Die palästinensische Initiative “Women of the Sun” und die israelische Gruppe “Women Wage Peace” erhalten gemeinsam den Günter-Wallraff-Preis für Pressefreiheit und Menschenrechte. Die Auszeichnung wird am 3. Mai im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks in Köln im Rahmen des 8. Forums für Journalismuskritik verliehen, wie die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) am Freitag in Köln mitteilte. Die Frauenfriedensinitiativen setzten sich gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben im Nahen Osten ein.

Die INA wolle mit dem Preis das außerordentliche Engagement und wegweisende Ansätze für die Friedensarbeit der beiden Organisationen würdigen. “Sie setzen sich seit Jahren dafür ein, Brücken zu schaffen und gemeinsam friedliche Aktionen durchzuführen”, hieß es. Ein Beispiel sei der “Marsch der Hoffnung” im Jahr 2016, bei dem tausende israelische und palästinensische Frauen vom Norden Israels nach Jerusalem marschierten, um Frieden einzufordern.

Stellvertretend für die Organisationen werden die Sängerinnen Yael Deckelbaum (Women Wage Peace) und Meera Eilabouni (Women of the Sun) die Auszeichnung entgegennehmen. Die Verleihung des Preises wird Investigativ-Journalist Günter Wallraff vornehmen.

In diesem Jahr verleihe die INA zusätzlich einen undotierten Sonderpreis. Diesen erhalte der Medienwissenschaftler Martin Andree für sein 2023 veröffentlichtes Buch “Big Tech muss weg! Die Digitalkonzerne zerstören Demokratie und Wirtschaft – wir werden sie stoppen”. Darin verdeutliche er, wie wenige große Tech-Unternehmen die Öffentlichkeit beherrschen und somit die Informationsrealität im Internet bestimmen.

Die 1997 gegründete INA versteht sich als medienkritische Nichtregierungsorganisation. Dem Verein gehört der für seine investigativen Recherchen bekannte Wallraff (81) an. Seit 2015 gibt der Verein den Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik heraus. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Einmal jährlich stellt die Initiative die “Top Ten” der vernachlässigten beziehungsweise vergessenen Nachrichten vor.