Tropensturm in Madagaskar stürzt Hunderttausende in Not

Heftige Stürme sind dem Inselstaat Madagaskar im Südosten Afrikas nicht fremd. Aber mit dem Klimawandel werden sie häufiger. Die Notvorräte sind fast aufgebraucht.

Nach einem verheerenden Wirbelsturm sind in Madagaskar laut UN-Angaben 220.000 Menschen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der jüngste Zyklon verschlimmere die Not der Bevölkerung, die schon an mehreren Krisen zu tragen habe, erklärte der Landesleiter der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Roger Charles Evina, am Dienstag in der Hauptstadt Antananarivo. Ende März war der Tropensturm „Gamane“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Kilometern pro Stunde über den Inselstaat vor der afrikanischen Küste hinweggezogen.

Nach einer ersten Bilanz sind mehr als 535.000 Menschen von Windschäden und Hochwasser betroffen. 18 Personen kamen ums Leben, 22.000 mussten fliehen. Fast 19.000 Häuser wurden laut IOM überflutet, Straßen und wichtige Einrichtungen wie Gesundheitszentren und Schulen beschädigt. Mehr als 2.200 Hektar Reisfelder drohten zu verschlammen; dies schränke die Lebensgrundlage vieler Menschen ein. Die Regierung rief den nationalen Notstand aus.

Die im Land vorhandenen Hilfsgüter seien für andere Katastrophen seit Jahresbeginn fast aufgebraucht, teilte die IOM mit. Madagaskar zählt zu den zehn am meisten durch den Klimawandel gefährdeten Ländern. In den vergangenen Jahren wurde der von Armut geprägte Inselstaat immer wieder von Dürre, Überschwemmungen und Stürmen heimgesucht.