Taize

Taize ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Gründer der Brüdergemeinschaft war ab 1944 der Schweizer Calvinist Frere Roger (1915-2005).

Der Bruderschaft gehören heute rund 90 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus protestantischen Kirchen und der katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen. Geleitet wird die Bruderschaft seit Jahresende von dem englischen Anglikaner Frere Matthew (58) als Prior.

Die Gemeinschaft von Taize setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel zum Ziel. Zu Ostern 1949, vor 75 Jahren, legten die ersten sieben Männer Ordensgelübde ab. Sie versprachen Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam.

Die Gemeinschaft, die bald Freunde in unterschiedlichen Kirchen und zahlreichen Ländern Europas hatte, hat seit 1962 eine Versöhnungskirche, die seither der Mittelpunkt von Taize ist. Die Bruderschaft gründete Niederlassungen in mehreren Ländern und nahm 1969 erstmals auch katholische Brüder auf. Zweiter Prior der Gemeinschaft war 2005 bis 2023 der deutsche Katholik Frere Alois (69). Schwerpunkt der Arbeit ist – neben der Ökumene – Solidarität mit den Armen und Rechtlosen in der Welt.

Seit im August 1974 in Taize Zehntausende zu einem „Konzil der Jugend“ zusammenkamen, veranstalten die Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Jährlich findet zudem über Silvester in einer europäischen Stadt ein Taize-Treffen statt, zuletzt in Riga, Basel, Wroclaw (Breslau), Turin, Rostock und Ljubljana/Slowenien.