Studierende untersuchen die Folgen von Lichtverschmutzung auf Algen

Die Folgen von künstlicher Lichtverschmutzung auf Meeresalgen erkunden in diesem Jahr 16 Studierende des Geomar-Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel. In acht Ländern rund um den Globus gehen sie beim diesjährigen Projekt des Ausbildungsprogramms „Globaler Ansatz durch Modulare Experimente“ (Game) der bisher wissenschaftlich noch nicht untersuchten Frage nach, ob nächtliches Kunstlicht Meeresalgen schädigen und deren wichtige Funktionen für Küstenökosysteme beinträchtigen kann, wie das Geomar am Mittwoch in Kiel mitteilte.

Die 16 jungen Leute sind den Angaben zufolge von April bis Oktober in Zweierteams in Cabo Verde, Finnland, Japan, Kroatien, Malaysia, Portugal, Spanien und Wales (Großbritannien) im Einsatz. Ihre Arbeiten werden maßgeblich von der Klaus-Tschira-Stiftung ermöglicht. In früheren Game-Projekten waren laut Geomar bereits die Einflüsse von Lichtverschmutzung auf Muscheln, Seeigel und andere Organismen am Meeresboden belegt worden.

„Von Landpflanzen ist bereits bekannt, dass nächtliches Kunstlicht sie beeinträchtigen kann“, sagte Projektleiter Mark Lenz laut Mitteilung. „In den flachen Küstenmeeren übernehmen mehrzellige Algen, deren größte Vertreterinnen ganze Unterwasserwälder bilden können, ähnliche Funktionen wie die höheren Pflanzen an Land.“ Denkbar wäre etwa, dass das Fehlen von Dunkelheit in der Nacht den täglichen Wechsel von Photosynthese und Atmung stört. Das könnte dazu führen, dass „die Algen eine geringere Photosyntheseleistung erzielen, weniger wachsen oder möglicherweise schlechter gegen Fraßfeinde verteidigt sind“.