Senator-Biermann-Ratjen-Medaille für Frank Göhre

Der Kriminalschriftsteller Frank Göhre ist von der Stadt Hamburg mit der Senator-Biermann-Ratjen-Medaille ausgezeichnet worden. Er erhielt die Ehrung am Donnerstag (25. Januar) anlässlich seines 80. Geburtstags, wie die Kulturbehörde mitteilte. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) überreichte sie ihm während der Veranstaltung „Hamburg Crime City: Eine St.-Pauli-Nacht für und mit Frank Göhre“ im Nochtspeicher.

Göhre sei „ein legendärer Autor, der die Hamburger Kriminalliteratur maßgeblich geprägt hat“, befand Brosda. Der Schriftsteller habe der Stadt über Jahrzehnte hinweg literarisch die Treue gehalten, sei immer wieder nach St. Pauli als Schauplatz für seine Romane zurückgekehrt und habe mit seinen Büchern auch eine alternative Stadtgeschichte geschrieben. Er erhalte die Medaille für seine herausragende schriftstellerische Tätigkeit, sein beeindruckendes Gesamtwerk und sein Engagement für die Stadt Hamburg.

Der 1943 geborene Göhre wuchs im Ruhrgebiet auf. Bereits sein erster Krimi, „Der Schrei des Schmetterlings“ (1986), wurde mit dem Deutschen Krimi-Preis ausgezeichnet, ebenso wie sein Roman „Der Auserwählte“ von 2010 und „Verdammte Liebe Amsterdam“ von 2020, für den er auch den Stuttgarter Krimi-Preis erhielt. Sein aktueller Roman „Harter Fall“ erschien 2023 bei Culturbooks.

Göhre gab das Gesamtwerk des Schweizer Autors Friedrich Glauser neu heraus und schrieb dessen Lebensroman „Mo“. Gemeinsam mit Alf Mayer veröffentlichte er Bücher über Ed McBain und Elmore Leonard. Zu seinen Drehbucharbeiten zählen „Abwärts“ und „St. Pauli Nacht“, ausgezeichnet mit dem Deutschen Drehbuchpreis und verfilmt von Sönke Wortmann.

Die Senator-Biermann-Ratjen-Medaille wurde 1978 vom Senat zum Gedenken an die Verdienste des Kultursenators Hans Harder Biermann-Ratjen (1901-1969) gestiftet. Mit der Medaille werden Personen, Personengruppen oder Institutionen geehrt, die sich mit ihren künstlerischen und kulturellen Leistungen um Hamburg verdient gemacht haben.