Verfassungsschutz: Rechtsextreme Szene in Brandenburg wächst

Der Rechtsextremismus in Brandenburg hat einen historischen Höchststand erreicht und bleibt laut Verfassungsschutz die größte Gefahr für die Demokratie.

Der Rechtsextremismus hat in Brandenburg nach Einschätzung des Verfassungsschutzes so viele Anhänger wie noch nie
Der Rechtsextremismus hat in Brandenburg nach Einschätzung des Verfassungsschutzes so viele Anhänger wie noch nieImago / imagebroker

Die Zahl der Rechtsextremisten ist in Brandenburg weiter gestiegen. Das rechtsextreme Potenzial sei im vergangenen Jahr um 130 auf 3.085 Personen angewachsen und habe einen neuen Höchststand erreicht, hieß es bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts für 2023 in Potsdam. Bei der Gesamtzahl sei auch die in Brandenburg als rechtsextremer Verdachtsfall eingestufte AfD berücksichtigt. Insgesamt 1.300 der Rechtsextremen gelten demnach als gewaltorientiert, 40 mehr als im Vorjahr. Rechtsextreme Gewaltstraftaten hätten um 27 auf 117 zugenommen.

Die Zahl der Mitglieder rechtsextremer Parteien sei im vergangenen Jahr in Brandenburg um 180 auf 1.260 gestiegen, hieß es weiter. Die Zahl rechtsextremer AfD-Mitglieder wurde mit 1.050 angegeben. 405 Rechtsextreme seien in 14 parteiunabhängigen Strukturen organisiert, darunter in acht sogenannten Bruderschaften, dem Verein „Zukunft Heimat“, Kampfsportgruppen und beim Compact-Magazin.

Rechtsextremismus: Große Anhängerschaft in Brandenburg

Verfassungsschutzchef Jörg Müller betonte, der Rechtsextremismus habe in Brandenburg nicht nur einen historischen Höchststand erreicht, sondern verfüge im Bereich des Extremismus auch „über die mit Abstand meisten Anhänger“. Davon gingen die größten Gefahren für die Demokratie aus. Extremisten seien stets Krisen-Profiteure. Deshalb sei auch in anderen Bereichen ein Anstieg zu verzeichnen. So zählte der Verfassungsschutz 2023 auch rund 1.000 sogenannte Reichsbürger und Selbstverwalter, 350 mehr als 2022. Grund für den Anstieg der Zahlen sei die hohe Szenedynamik.