Projekt hilft geflüchteten Frauen in Krisen

Das Übersetzungsprojekt „Worte helfen Frauen“ bietet in Krisensituationen schnelle und unbürokratische Hilfe durch speziell geschulte Dolmetscher.

Wartende Antragstellerinnen auf dem Gelände einer zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber. (Symbolbild)
Wartende Antragstellerinnen auf dem Gelände einer zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber. (Symbolbild)epd-bild / Rolf Zöllner

Hannover. Das Übersetzungsprojekt "Worte helfen Frauen" hat seit seinem Start vor drei Jahren zahlreichen geflüchteten Frauen in Krisensituationen geholfen. Beratungsstellen könnten im Rahmen des Projektes schnell und unbürokratisch die Kosten für Dolmetscher abrechnen, die häufig für die Gespräche mit diesen Frauen hinzugezogen werden müssten, sagte Sozialministerin Carola Reimann in Hannover bei einem Fachtag zu diesem Projekt. Es sei mittlerweile in jeder Beratungsstelle vertreten, die zu frauenspezifischen Fragen informiert.

Finanzielle Unterstützung für unterschiedliche Einrichtungen

Das Land habe im Jahr 2018 dafür 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Angebot gelte für Frauenberatungsstellen, Gewalt- und Schwangerenberatungsstellen, Kommunale Gleichstellungsbeauftragte, Koordinierungsstellen für Frauen und Wirtschaft sowie Frauen- und Mädchenhäuser, sagte Reimann. Sie könnten direkt entsprechende Rechnungen beim Verein "Gleichberechtigung und Vernetzung" einreichen.

Schnelle Hilfe in schwierigen Situationen

Geflüchtete Frauen sind den Angaben zufolge häufig nicht in der Lage, ihre Nöte in deutscher Sprache zu schildern. Das sei etwa nach sexuellen Übergriffen, Gewalterfahrungen, kulturell bedingten Verstümmelungen oder anderen traumatischen Erlebnissen der Fall. Zudem kennen sie sich häufig mit deutschen Gesetzen sowie ihren Rechten und Pflichten nicht aus, erläuterte Reimann.

Ergänzende Projekte unterstützen mit geschulten Dolmetschern

Seit kurzem wird das Angebot durch ein neues Telefonprojekt mit einem österreichischen Anbieter ergänzt. Aus einem Pool von mehr als 500 Übersetzerinnen und Übersetzern, die speziell zu den Schwerpunkten Gesundheit, Verwaltung, Recht und Soziales geschult sind, können Dolmetscher kurzfristig per Telefon zugeschaltet werden. Viele Beratungen etwa zu Schwangerschaftskonflikten müssten sehr schnell und auf niedrigschwellige Art erfolgen, betonte die Ministerin. "Deshalb bin ich froh, dass es zusätzlich die Möglichkeit der Übersetzung per Telefon gibt", betonte die Ministerin. (epd)