Linke will Gesundheitssystem grundlegend reformieren

Experten haben gerade festgestellt, dass das Gesundheitssystem hochgradig ineffizient ist. Die Linke plant grundlegende Änderungen.

Die Linke will das Gesundheitssystem in Deutschland grundlegend reformieren und dabei die privaten Krankenversicherungen abschaffen. In einem Positionspapier, aus dem die Düsseldorfer “Rheinische Post” und der Bonner “General-Anzeiger” (Samstag) zitieren, fordert die Partei zudem, die bislang strikte Trennung von ambulanter Versorgung durch Einzelpraxen und stationärer Versorgung in Krankenhäusern aufzuheben und durch ein integriertes ambulant-stationäres System zu ersetzen.

Zur Finanzierung der Reform soll die Vermögensteuer wiedereingeführt werden, damit die Schließung weiterer Krankenhäuser und Stationen vermieden werde. Über das Reformvorhaben wollen die Spitzen von Partei und der Linken-Gruppe im Bundestag an diesem Sonntag in Templin beraten.

Die Co-Vorsitzende der Linken, Janine Wissler, forderte unterdessen ein Gewinnverbot im Gesundheitssektor: Krankenhäuser und Pflegeheime sollten keine Gewinne für Aktionäre ausschütten. Das Geld werde für Investitionen in Gesundheit und gute Pflege gebraucht.

Die Linke setzt sich weiter dafür ein, die private Krankenvollversicherung abzuschaffen und in die gesetzliche Krankenversicherung zu überführen. “Mit einer solidarischen Gesundheitsversicherung ohne Beitragsbemessungsgrenze könnten die Beiträge für niedrige und mittlere Einkommen bis etwa 6.300 Euro brutto monatlich gesenkt und zugleich die Leistungen verbessert werden”, heißt es in dem Positionspapier.

Zu möglichen Eigenbeiträgen von Patientinnen und Patienten schreibt die Partei, Zuzahlungen und Selbstbehalte etwa für notwendige Medikamente und Hilfsmittel, im Krankenhaus und bei der Physiotherapie sollten abgeschafft und damit der Zugang zur Versorgung unabhängig vom Einkommen der Patientinnen und Patienten gestaltet werden.

“Wir brauchen Kooperation statt Konkurrenz und Vernetzung statt Versäulung, um in einem hoch komplexen System allen Menschen wohnortnah die bestmögliche Versorgung anbieten zu können”, betont die Linke. Dafür müssten die Sektorengrenzen überwunden und regionale Versorgungsnetze aufgebaut werden. Der erfolgreiche Modellversuch des ambulant-stationären Versorgungszentrums in Templin sei ein Wegweiser zu einer modernen Gesundheitsversorgung.