Kein neuer Landes-Zuschuss für Eiderstedter Kirchen

Den beliebten Dorfkirchen auf der Halbinsel Eiderstedt droht der Zerfall. Eine zusätzliche Förderung bleibt aus.

Die St. Nikolai-Kirche in Kotzenbüll auf der Halbinsel Eiderstedt
Die St. Nikolai-Kirche in Kotzenbüll auf der Halbinsel EiderstedtThomas Morell

Kiel. Der schleswig-holsteinische Landtag hat die Anträge von SPD und SSW mit den Stimmen der Regierungsmehrheit abgelehnt, die Sanierung von 16 Eiderstedter Kirchen im Kreis Nordfriesland zusätzlich zu fördern. Im September hatte die Kieler Landesregierung dem Kirchenkreis Nordfriesland bereits 500.000 Euro zugesichert. Mit unterschiedlichen Modellen hatten die beiden Oppositionsparteien 1,5 Millionen Euro für das kommende Jahr gefordert. Insgesamt wird die Sanierung des historischen Kirchenensembles 18,7 Millionen Euro kosten.
Auf der Nordsee-Halbinsel Eiderstedt liegen 18 historische Dorfkirchen so nah beieinander wie sonst nirgendwo Deutschland. Vielen von ihnen droht der Verfall, wenn sie in den kommenden Jahren nicht saniert werden. Der Bund übernimmt mit 9,3 Millionen Euro die Hälfte, vier Millionen Euro hat die Nordkirche zugesagt, 360.000 Euro kommen von den Kirchengemeinden, die zudem 1,5 Millionen Euro Spenden sammeln wollen.
Die Kirchen auf Eiderstedt seien ein einmaliges Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung, sagte SSW-Sprecher Per Dittrich. Der geringe Beitrag des Landes zur Sanierung könnte dazu führen, dass der Bund seine Förderung zurückfährt. (epd)