Journalist in Mexiko nach Wahlkampfberichterstattung getötet

In Mexiko ist erneut ein Journalist ermordet worden. Der Reporter für Lokalpolitik Roberto Carlos Figueroa sei davor nahe der Regionalhauptstadt Cuernavaca verschleppt worden, erklärte die Journalistenorganisation Article 19 am Samstag (Ortszeit). Seine Entführer hatten der Polizei zufolge Lösegeld von seiner Familie gefordert. Laut Article 19 wurde es auch bezahlt.

Dennoch wurde wenige Stunden später Figueroa nach Behördenangaben zusammen mit einer weiteren Person erschossen am Rand der Bundesstraße zwischen Mexiko-Stadt und Cuernavaca erschossen aufgefunden. Article 19 und andere Journalistenverbände fordern von den Behörden eine „sorgfältige und zügige Untersuchung“ des Mordes, getreu dem Protokoll für Verbrechen gegen die Meinungsfreiheit.

Laut Kollegen im Bundesstaat Morelos hat Figueroa hauptsächlich über die Lokalpolitik berichtet. Seine letzten Artikel befassten sich kritisch mit den Wahlen in Morelos, bei denen der Nachfolger des aktuellen Gouverneurs Cuauhtémoc Blanco bestimmt wird.

Mexiko gilt als eines der gefährlichsten Länder für Medienschaffende weltweit. Im vergangenen Jahr registrierte Article 19 insgesamt 561 gezielte Angriffe auf Journalisten oder Medieneinrichtungen. Vor dem Hintergrund der lokalen und nationalen Wahlen vom kommenden 2. Juni warnte die Organisation vor einem „besonders schwierigen 2024“.