Initiative erinnert an Zerstörung Magdeburgs vor fast 400 Jahren

Das „Friedensforum Johanniskirche 1631-2013“ will an die Zerstörung der Stadt Magdeburg im Dreißigjährigen Krieg mit einem umfangreichen Gedenken erinnern. Wie die Initiative am Dienstag in Magdeburg mitteilte, wird am 10. Mai der Wissenschaftler und Autor Jan Philipp Reemtsma die diesjährige „Magdeburger Rede über den Frieden“ halten. Er werde über „Krieg und Frieden in Europa und anderswo“ sprechen, hieß es.

Darüber hinaus ist unter anderem in der Magdeburger Johanniskirche die Uraufführung einer „Magdeburger Friedensmesse“ geplant. Das Stück baut auf Texten von Schülern der Freien Waldorfschule Magdeburg auf und wurde von dem Musiklehrer Axel Rose komponiert.

Laut dem Superintendenten des Kirchenkreises Magdeburg, Stephan Hoenen, war die Zerstörung der Stadt die Folge von konfessionellen Kämpfen. Deshalb sei es wichtig, ein Zeichen der Gemeinschaft zu setzen. Geplant ist zum Jahrestag eine ökumenische Andacht in der Johanniskirche mit Hoenens Stellvertreter Pfarrer Ronny Hillebrand und dem katholischen Kathedralpfarrer Daniel Rudloff.

Die Eroberung Magdeburgs am 10. Mai (nach heutiger Zeitrechnung am 20. Mai) 1631 im Dreißigjährigen Krieg ging als „Magdeburger Bluthochzeit“ in die Geschichte ein. 20.000 bis 30.000 Menschen, mehr als die Hälfte der damaligen Stadtbevölkerung, fielen dem Massaker zum Opfer.

Das „Friedensforum Johanniskirche“ will nach eigenen Angaben eine zeitgemäße Erinnerungskultur entwickeln und im Hinblick auf aktuelle Konflikte die Friedensarbeit fördern. Bis zum 400. Jahrestag im Jahr 2031 soll es ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm geben.