Hamburger Spendenparlament hat knapp 600.000 Euro verteilt

Besonders gefördert hat die Einrichtung Kinder. Der Vorsitzende spricht von einer hohen Bereitschaft zu spenden.

Dreimal pro Jahr trifft sich das Spendenparlament (Archivfoto)
Dreimal pro Jahr trifft sich das Spendenparlament (Archivfoto)Thies Ibold / Spendenparlament

Hamburg. In diesem Jahr hat das Hamburger Spendenparlament knapp 600.000 Euro verteilt, um hilfsbedürftigen Menschen in prekären Lebenssituationen eine Perspektive zu bieten. 39 gemeinnützige Projekte wurden auf diese Weise unterstützt. "Damit helfen wir beim Start sozialer Initiativen oder unterstützen bei kurzfristigen Engpässen", sagte der Vorsitzende des Spendenparlaments, Uwe Kirchner,  bei seiner Jahresbilanz.
Ein starker Förderschwerpunkt waren 2018 nach eigenen Angaben benachteiligte Kinder und Jugendliche. Aber auch zur Bekämpfung von Armut und Obdachlosigkeit wie etwa durch die Anschaffung eines Arztmobils wurden erhebliche Mittel aufgewandt. "Wir haben etwas weniger Förderanträge als noch im vergangenen Jahr bekommen", sagte Gert Upadek, Vorsitzender der Finanzkommission. Gemeinnützige Initiativen gegen Obdachlosigkeit, Armut und Isolation sollten sich nicht scheuen, bei finanziellen Engpässen eine Förderung zu beantragen.

Weniger Mitglieder

"Die Bereitschaft der Hamburger zu spenden und sich für Hilfsbedürftige einzusetzen, ist nach wie vor sehr hoch", erklärte der Parlamentsvorsitzende Kirchner. Viele Unternehmen unterstützten das Spendenparlament mit Spenden, Sammelaktionen und Sachleistungen. Der größte Teil komme aber von Privatleuten und insbesondere von Mitgliedern. Weil viele aus Altersgründen bereits ausgeschieden sind, sei die Mitgliederzahl leicht rückläufig. Kirchner: "Daher freuen wir uns über jedes neue Mitglied."
Das Hamburger Spendenparlament hat seit 1996 rund 1.300 Projekte mit insgesamt mehr als 13 Millionen Euro unterstützt. Dreimal jährlich entscheiden rund 3.200 Mitglieder auf öffentlichen Sitzungen, welche gemeinnützigen Projekte Spenden erhalten. Stimmberechtigt sind alle, die mindestens fünf Euro Mitgliedsbeitrag im Monat zahlen. Das Spendenparlament ist weder politisch noch weltanschaulich oder konfessionell gebunden. Mittlerweile gibt es 26 Spendenparlamente in Deutschland und den Nachbarländern. (epd)