Gottesdienst zur Sanierung der Kirche von Mirow

Für 810.000 Euro ist seit Herbst 2016 gebaut worden. Nach dem Gottesdienst kann die Gruft besichtigt werden.

Die Johanniterkirche in Mirow
Die Johanniterkirche in MirowNiteshift / Wikimedia Commons

Mirow. Mit einem Festgottesdienst wird am Sonntag, 29. April, um 9.30 Uhr die abgeschlossene Restaurierung der Fürstengruft und des Kirchtums der Johanniterkirche in Mirow (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) gefeiert. Auch die Außenanlagen des Kirchhofes um die Großherzogliche Gruft sind fertiggestellt, wie der Verein "Kulturgut Mecklenburg-Strelitz" mitteilte. Der Verein hatte sich nach eigenen Angaben um die Finanzierung der Arbeiten an der Fürstengruft gekümmert. Nach dem Festgottesdienst können die beiden restaurierten untersten Grufträume in kleinen Gruppen besichtigt werden.
Die Backsteinkirche stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und befindet sich auf der Schlossinsel in Mirow. Seit Herbst 2016 wurde für rund 420.000 Euro an ihrer Fürstengruft und den Außenanlagen gebaut. 80.000 Euro kamen von der Stadt, das übrige Geld vom Land Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem wurden vier Särge restauriert. Etwa 20 Särge müssen laut Verein noch saniert werden.

Turm im Krieg zerstört

In der Ruhestätte des Hauses Mecklenburg-Strelitz in Mirow wurden zwischen 1670 und 1996 mehr als 40 Adlige beigesetzt, darunter auch die Eltern von Preußenkönigin Luise (1776-1810). Die Gruft besteht aus drei Räumen. Der obere Raum war bereits 2015 saniert worden. Das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz bestand zwischen 1701 und 1918.
Nach Angaben der Schweriner Bischofskanzlei wurden seit Mai 2017 zudem die Außenhülle des Kirchturms und der Vorplatz für rund 390.000 Euro saniert. Deutsche Truppen hatten den 41 Meter hohen Turm 1945 in Brand geschossen, um der nahenden Sowjetarmee diesen bedeutenden Aussichtspunkt zu nehmen. Bereits 1950 konnte er wieder aufgebaut werden.
Ein Kirchturmverein eröffnete 2006 auf zwei Etagen des Turms eine Ausstellung zur Geschichte des Johanniterordens. Dabei handelt es sich um große Schautafeln und Exponate. Sie informieren über die Anfänge des Johanniterordens im 11. Jahrhundert als geistlicher Ritterorden bis hin zu den Ordenswerken der heutigen Organisation "Die Johanniter". (epd)