“Gangs of New York” – Ausladendes Epos von Martin Scorsese

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

“Gangs of New York” von 2002 war ein schwer umkämpftes Projekt von Kult-Regisseur Martin Scorsese, der lange um die Finanzierung für seine aufwändige Romanadaption von Herbert Asbury aus dem Jahr 1928 kämpfen musste. Selbst die achtmonatigen Dreharbeiten – in New York und den Cinecitta-Studios bei Rom – waren von widersprüchlichsten Meldungen begleitet; der Starttermin musste gleich mehrfach verschoben werden.

Doch Scorsese setzte seine Vision eines groß angelegten Epos über die blutigen New Yorker Bandenkriege Mitte des 19. Jahrhunderts durch, weil er beispielhaft von den gewalttätigen Ursprüngen der USA erzählen wollte.

Die Handlung kreist um einen jungen irischen Einwanderer (Leonardo di Caprio), der nach einer langen Haftstrafe in den “Five Points”-Distrikt von New York zurückkehrt, wo er sich an “Bill the Butcher” (Daniel Day-Lewis) rächen will, der einst seinen Vater tötete. Dafür muss er in den engsten Kreis der Bande um Billie vordringen, was umso schwieriger wird, nachdem er die verführerische Everdeane (Cameron Diaz) kennengelernt hat.

Der ausladende, mitunter geradezu opernhafte Film enthält hervorragend inszenierte Sequenzen von archaischer Kraft, verzettelt sich aber auch in Detailverliebtheit und thematischen Wiederholungen. Für die Suche nach den Wurzeln des American Dream in Elend, Korruption und Gewalt gab es am Ende zehn “Oscar”-Nominierungen, aber keine einzige Trophäe.