Franz-Bobzien-Preis für DGB-Jugendbildungsstätte

Die Jugendbildungsstätte Flecken Zechlin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Brandenburg ist mit dem Franz-Bobzien-Preis 2024 für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet worden. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wurde am Sonntag anlässlich des 79. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen in Oranienburg verliehen. Brandenburgs Kulturstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) begrüßte die Ehrung für das Bildungsprojekt „Transkulturelle Jugendreise“ nach Auschwitz und Krakau.

Dünow betonte, das Projekt der Jugendbildungsstätte habe in Zeiten antidemokratischer Tendenzen und der akuten Bedrohung jüdischen Lebens in Israel und weltweit ein wichtiges Zeichen für Verständigung und Aufklärung gesetzt. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten sich mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung auseinandergesetzt und dabei auch eigene Positionen kritisch hinterfragt. Dabei sei es gelungen, historisches Wissen zu vermitteln und zugleich zur Selbstreflexion anzuregen.

Die Auszeichnung der Stadt Oranienburg und der Gedenkstätte Sachsenhausen wurde zum achten Mal verliehen. Sie ist nach dem Lehrer und Politiker Franz Bobzien (1906-1941) benannt, der ab 1938 als Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime im KZ Sachsenhausen inhaftiert war. Laut Stadtverwaltung gingen 54 Bewerbungen ein. Der Preis wird an Projekte in Brandenburg und Berlin verliehen, die sich für Demokratie und Toleranz starkmachen und dabei auch die Aufarbeitung des Nationalsozialismus im Blick haben. Schirmherr ist Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).