Erneut schweres Schiffsunglück mit Migranten vor Dschibuti

Zwei Wochen nach einem Schiffbruch nahe der Küste Dschibutis ist ein weiteres Boot gekentert. Die Menschen wollten zurück nach Afrika, nachdem sie auf dem Weg Richtung Saudi-Arabien gescheitert waren.

Vor der Küste Dschibutis sind mindestens 24 Migranten bei einer Havarie ums Leben gekommen, 20 weitere werden nach Angaben der Genfer UN-Organisation für Migration (IOM) vermisst. Ihr Boot mit mindestens 77 Passagieren sei auf dem Weg vom Jemen beim Hafenort Obock gekentert. Das Unglück ereignete sich demnach am Montag.

Erst vor zwei Wochen waren vor ebenfalls vor der Küste des ostafrikanischen Staates mindestens 38 Menschen ertrunken. In beiden Fällen wird angenommen, dass die Migranten zurückzukehren versuchten, nachdem es ihnen nicht gelungen war, vom Bürgerkriegsland Jemen aus nach Saudi-Arabien weiterzureisen.

Tanja Pacifico, IOM-Missionsleiterin in Dschibuti, erklärte, die beiden tragischen Vorfälle innerhalb zweier Wochen verdeutlichten die Gefahren, denen Kinder, Frauen und Männer auf irregulären Routen ausgesetzt seien, und unterstrichen die Notwendigkeit sicherer und legaler Migrationswege.

Laut IOM verlassen jedes Jahr Zehntausende die Region am Horn von Afrika mit dem Ziel, Saudi-Arabien und die Golfstaaten zu erreichen. Tausende stranden im Jemen, wo sie extrem harten Bedingungen ausgesetzt sind.

UN-Erhebungen zufolge kehrten allein seit Jahresbeginn fast 3.700 Migranten vom Jemen nach Dschibuti zurück, mehr als doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Der starke Anstieg sei auf die enormen Schwierigkeiten im Jemen und auf dem Weg nach Saudi-Arabien zurückzuführen, hieß es.