Diakonie Solingen gibt Trägerschaft für Offenen Ganztag ab

Das Diakonische Werk Solingen wird die Trägerschaft für den Offenen Ganztag an einer von bisher drei betreuten Schulen abgeben. Die Betreuung der 137 Kinder im Offenen Ganztag der Grundschule Kreuzweg werde zum Ende des laufenden Schuljahrs am 31. Juli beendet, kündigten Diakonie-Geschäftsführerin Ulrike Kilp, Diakonie-Pfarrerin Michaela Röhr und der stellvertretende Superintendent des Kirchenkreises Solingen, Thomas Förster, am Freitag an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Schulleitung, zuständige Stellen bei der Stadt und die Eltern seien über die Entscheidung informiert. „Dieser Schritt ist für uns bitter“, sagte Kilp. Es gebe keine Kündigungen, aber die Verträge von zehn befristet beschäftigten Mitarbeitenden würden nun auslaufen.

Ausschlaggebend für den Ausstieg aus der Ganztagsbetreuung an der Grundschule sei die unzureichende Finanzierung, erklärte Diakoniepfarrerin Michaela Röhr. Bereits seit Jahren gebe es in NRW eine Diskrepanz zwischen den nötigen pädagogischen und personellen Qualitätsstandards für den Offenen Ganztag an Grund- und Förderschulen und den dafür zur Verfügung gestellten staatlichen Geldern, kritisierte die Theologin. „Gleichzeitig haben wir Jahr für Jahr erhebliche eigene Mittel aus Kirchensteuern investiert, um bei der qualitativen Ausstattung unseres Angebots den Mindeststandard zu erreichen, den wir für verantwortbar halten.“

Die erheblichen Kostensteigerungen im vergangenen Jahr hätten die Situation weiter verschärft, beklagte Röhr. 2023 seien 80.000 Euro aus eigenen Mitteln zusätzlich in den Ganztag geflossen. „Mit dem Ausstieg am Kreuzweg können wir nun zumindest unsere Arbeit an den anderen beiden Schulen fortsetzen.“