Demonstrationen gegen Israels Regierung im Zeichen von Pessach

Israel feiert das erste Pessach-Fest seit Beginn des Gaza-Kriegs. Die Stimmung ist gedrückt. Das bekommt auch die Regierung Netanjahu zu spüren. Ihr werfen viele vor, zu wenig für die Befreiung der Geiseln zu tun.

Zwei Tage vor dem jüdischen Pessach-Fest haben am Samstagabend in ganz Israel erneut Zehntausende für die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln demonstriert. Dabei stand diesmal die religiöse Bedeutung von Pessach als Fest der Freiheit und des Exodus – des Auszugs der alten Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten – im Vordergrund.

Es sei “unverständlich, dass wir dieses Fest feiern, das Freiheit symbolisiert”, während 129 Geiseln nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober immer noch von Terrorgruppen im Gazastreifen gefangen gehalten würden, betonten Sprecher bei einer Kundgebung in Jerusalem. Sie warfen der Regierung vor, sich nicht genügend für die Befreiung der Geiseln einzusetzen.

Angehörige der Geiseln warfen der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, bei den unter Vermittlung Ägyptens und Katars geführten Verhandlungen zu wenig Kompromissbereitschaft zu zeigen und einen Deal aus politischen Gründen zu blockieren. “Anstatt am Seder-Tisch [beim Mahl am Vorabend von Pessach, Anm. d. Red.] zu sitzen, sollten sie am Verhandlungstisch sitzen”, hieß es laut Medien bei der Kundgebung in Jerusalem.

Am Dienstag beginnt das einwöchige jüdische Pessachfest in Erinnerung an den Auszug der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten. Eingeleitet wird es am Montagabend mit dem Seder-Mahl, das im Kreise der Familien mit festen Regeln und einer genauen Speisefolge begangen wird.