„Cap Arcona“-Dokumentationszentrum wird umgesetzt

In Neustadt (Kreis Ostholstein) entsteht bis zum Jahr 2027 ein Dokumentationszentrum zur „Cap-Arcona“-Katastrophe am 3. Mai 1945. Der Antrag für diesen Gedenk-, Erinnerungs- und Lernort sei vom Expertengremium zur Gedenkstättenkonzeption des Bundes positiv entschieden worden, wie das Kulturministerium am Dienstag in Kiel mitteilte. „Mit diesen knapp 1,2 Millionen Euro des Bundes ist die Entwicklung der neuen Dauerausstellung und der pädagogischen Programme gesichert“, sagte Kulturministerin Karin Prien (CDU). Noch in diesem Jahr sollen der Architektenwettbewerb und ein Gestaltungswettbewerb stattfinden.

Die Erinnerung an die Schiffskatastrophe der „Cap Arcona“ gehöre zu den Kernpunkten historischen Bewusstseins in Schleswig-Holstein, so die Ministerin. Der neue Lern- und Erinnerungsort könne zeitgemäß über dieses Ereignis informieren. Das Projekt habe ein Gesamtvolumen von 8,2 Millionen Euro und solle bis 2027 realisiert werden. Neben den 1,2 Millionen vom Bund, gibt das Land Schleswig-Holstein 1,5 Millionen Euro, die BGSH fördert Personal und Forschungsaufträge. Zudem stünden fünf Millionen Euro aus dem Bundesinnenministerium für den Bau zur Verfügung, hieß es.

Rund 7.000 KZ-Häftlinge kamen in der Lübecker Bucht ums Leben, als britische Bomber am 3. Mai 1945 die „Cap Arcona“ und die „Thielbek“ unter Feuer nahmen. Doch es waren nicht unbedingt die Treffer, die zum Untergang der Schiffe führten. Laut Experten könnte die SS den britischen Angriff genutzt haben, um die „Cap Arcona“ zu sprengen. Die Nationalsozialisten wollten verhindern, dass die Gefangenen den Alliierten in die Hände fielen, da sie Zeugen der Gräueltaten in den Konzentrationslagern waren.