Bischofskandidat stellt sich mit Predigt vor

Er sei dankbar für „Christenmenschen, die sich um ihre Kirchen und auch um ein klares Bekenntnis mit diakonischem Handeln in ihren Gemeinden fröhlich bemühen“, sagte Christian Behr im Greifswalder Dom.

Christian Behr
Christian BehrSteffen Giersch

Greifswald. Der Dresdner Superintendent Christian Behr (57) hat sich im Greifswalder Dom als Kandidat für das Amt des Bischofs im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche vorgestellt. Die Wahl für die Nachfolge des Schweriner Bischofs Andreas von Maltzahn und des Greifswalder Bischofs Hans-Jürgen Abromeit soll am 1. März im Greifswalder Dom stattfinden. Gegenkandidat von Behr ist der Rostocker Ökumene-Pastor Tilman Jeremias (52).
Behr erinnerte in seiner Predigt daran, dass die Menschen in Deutschland viele Gründe hätten, dankbar zu sein. "Unserem Land geht es im Vergleich zu anderen Ländern sehr gut. In erster Linie ein Grund zur Dankbarkeit", so der Dresdner Pfarrer. "Und dann kann ich daran gehen mitzuwirken, die Ungerechtigkeiten in unserem Land zu bekämpfen, mich für Klimagerechtigkeit einzusetzen oder eine andere friedliebende Gabe zu aktivieren, die Gott mir geschenkt hat."

Die Gabe, sich einzumischen

Er selbst sei dankbar für "Christenmenschen, die sich um ihre Kirchen und auch um ein klares Bekenntnis mit diakonischem Handeln in ihren Gemeinden fröhlich bemühen". Ebenso gebe es Grund dankbar zu sein für Menschen, "die die Gabe haben, sich öffentlich zu äußern oder auch einzumischen, wenn aus christlicher Perspektive etwas schief läuft in unserer Gesellschaft."
Christian Behr ist gebürtiger Thüringer und absolvierte Ende der 1970er Jahre zunächst eine Lehre als Baufacharbeiter. Nach dem Theologie-Studium in Jena übernahm er seine erste Pfarrstelle 1989 in Kayna bei Zeitz (Sachsen-Anhalt), wo er auch als Kreisdiakoniepfarrer tätig war. 1994 wechselte Behr ins sächsische Grimma. Seit 2012 ist er 1. Pfarrer an der Kreuzkirche Dresden und Superintendent.
Behr arbeitet im Beirat für die geistliche Arbeit an der Frauenkirche und im Vorstand für das Ökumenische Informationszentrum. Er ist Gründungsmitglied des liberalen "Forums für Gemeinschaft und Theologie" und engagiert sich in einer Partnerschaft zur Lutherischen Kirche in Moskau. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Töchter und zwei Enkel.
Die Bischöfe Abromeit und von Maltzahn haben während ihrer Amtszeit in der Nordkirche den Bischofsbezirk (Sprengel) Mecklenburg und Pommern gemeinsam geleitet. Bischof von Maltzahn wird im Mai 2019 aus dem Amt ausscheiden und wird Studienleiter im Pastoralkolleg Ratzeburg. Abromeit tritt im September 2019 in den Ruhestand.
Die Nordkirche hat knapp 2,1 Millionen Gemeindeglieder und umfasst die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Zur Nordkirche gehören rund 1.000 Gemeinden mit fast 1.900 Kirchen und Kapellen. (epd)