Behörden gelingt Schlag gegen europaweit größten Callcenterbetrug

Gemeinsam mit nationalen und internationalen Behörden und Organisationen aus Polizei und Justiz haben Ermittler aus Baden-Württemberg den wohl europaweit größten Callcenterbetrug aufgedeckt. „Die Ermittler haben so in rund 6.000 Fällen einen Schaden von insgesamt rund zehn Millionen Euro verhindert“, sagte der stellvertretende baden-württembergische Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl laut Mitteilung am Donnerstag in Stuttgart.

Betrügerische Anrufstraftaten seien besonders perfide und skrupellos, denn sie spielten mit den Ängsten und Nöten der Menschen und erschütterten das gegenseitige Vertrauen sowie das Vertrauen in die Polizei, sagte Strobl weiter. „Wir gehen deshalb mit aller Härte und Konsequenz gegen diese Kriminellen vor.“

Für Justizministerin Marion Gentges ist die Errichtung eines Cybercrime-Zentrums im Südwesten ein voller Erfolg: „Vor nicht einmal vier Monaten gaben wir für das Cybercrime-Zentrum den Startschuss und können nun guten Gewissens sagen: das Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg hat seine Feuertaufe mehr als bestanden.“

Die Ermittlungen waren im Dezember 2023 ins Rollen gekommen, nachdem die Polizei durch einen Bankmitarbeiter einen Betrugsversuch mit einem potenziellen Schaden von über 100.000 Euro verhindert hatte. Die Telefonnummern der dafür verantwortlichen Täter spielten innerhalb kürzester Zeit in weit über zehntausend Betrugsfällen eine zentrale Rolle. Noch im Dezember 2023 hatte daher das Landeskriminalamt Baden-Württemberg eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, in die auch Polizeibehörden der Bundesländer Bayern, Sachsen und Berlin eingebunden waren. (0934/02.05.2024)