“Banda Comunale” ruft zu Engagement für Demokratie auf

Das Dresdner Bläserensemble „Banda Comunale“ hat zu größerem Engagement gegen Rechtsextremismus in der sächsischen Provinz aufgerufen. Kultureinrichtungen, Betriebe und Wirtschaft seien mehr als Privatpersonen gefordert, sich jetzt zu positionieren, sagte der Klarinettist der Band, Michal Tomaszewski, der in Berlin erscheinenden „tageszeitung“ (Freitag).

In den kleineren Kommunen des Freistaates gebe es „unglaublich viele coole Leute, die das Herz am rechten Fleck haben. Und das sind nicht nur junge Leute, das sind auch viele ältere Menschen.“ In all diesen Dörfern oder Kleinstädten, die als rechts gelten, sei die Mehrheit immer noch bereit, die Demokratie zu verteidigen. „Es gibt noch Hoffnung, wenn diese Menschen die Marktplätze für sich wiedergewinnen“, um über Demokratie, über Realpolitik und vor allem über eine positive Zukunft zu sprechen.

Die 2001 gegründete Band „Banda Comunale“ tourt zur Zeit durch sächsische Dörfer und Kleinstädte zur Unterstützung der Zivilgesellschaft. Sie bietet unter anderem „transkulturelle Musikworkshops“ in Schulen und Jugendzentren an. In dem Ensemble spielen Musiker aus verschiedenen Ländern. In Sachsen finden in diesem Jahr mehrere Wahlen statt: am 9. Juni zum Europäischen Parlament und am 1. September zum sächsischen Landtag.

Tomaszewski sagte mit Blick auf sein Heimatland Polen, wo die rechtspopulistische PiS-Partei lange regierte: „Gerade Bildung und Kultur sind die ersten Felder, die von rechts eingenommen werden.“ Daran sollte man sich in Deutschland ein Beispiel nehmen, „dass es sich nicht lohnt, die Demokratie so zum Fraß vorzuwerfen“.